Herbstzeit

Spitz TopoWenn Lucky und ich gemeinsam ins Schüsselkar starten, ist dies ein untrügerisches Zeichen, dass der Herbst nicht mehr fern ist. Um an diesem Samstag, vor der angekündigten Kaltfront, doch noch zum Klettern zu kommen, bot sich die 200 Meter lange Südwand der Scharnitzspitze perfekt an. Und vorweg: der zweistündige Zustieg lohnt sich allemal! Zitat W. Pause: „Sie ist dennoch kein Lückenbüßer, falls das Wetter für die Schüsselkarwände zu unsicher ist. Die Führe hat Charakter, das heißt, sie ist nirgends gekünstelt, sie bietet viele eigenartige und schöne Kletterstellen. Sie findet für extreme Ansprüche den günstigsten Weg, trotz Rechtsschleife und Hangeltraverse.“ Wenngleich der Start alles andere als geschenkt ist, waren wir begeistert von Kletterei und Felsqualität: Sensationelle Schuppen wechselt mit steiler Wandkletterei und scheinbar schweren Quergängen, die sich wie von selbst lösen. Entgegen unseren Erwartungen sind auch die letzten, leichteren Seillängen noch durchaus lohnend. Vor allem der gelb- rote Bauch in der vorletzten Länge lässt, ob der unerwarteten Henkelparade, das Genusskletterherz höher schlagen. Alles in allem ein gelungener Ausflug, den wir, nach Radler mit Radl auch noch trocken beenden konnten.

Tipps und Infos:

Die Tour ist behutsam saniert: An den wichtigsten Stellen stecken Bohrhaken (ca. 2- 3 Stück pro Seillänge). Ein zusätzliches Set mittlerere Cams von 0,4 – 1 und ein Satz Keile zur zusätzlichen Absicherung (die sehr gut Möglich ist) schaden demnach nicht. Wer sich auf die technische 5/ A0 Hakenparade in der ersten Seillänge verlässt, wird enttäuscht sein: die gibt es nach der Sanierung nicht mehr. Jetzt muss geklettert werden (…diese Meter sind aber Sportklettermäßig abgesichert).