Ruhe nach dem Sturm

Nach zwei Tagen Alpinmessewagnsinn entfliehen Werner und ich dem Trubel Richtung Süden. Inzwischen ist auch in der Sella Ruhe eingekehrt und so steht einem entspannten Alpinklettertag nichts mehr im Wege. Nach zwei plattigen Längen – unterbrochen von einem sehr schön zu kletternden Dach – verlassen wir die „Roberta 83“ und machen uns an den berühmten Quergang der „Großen Micheluzzi“. Schon unglaublich, welchen Mut die Erstbegeher vor beinahe 100 Jahren aufbrachten, mit Bergschuhen und Hanfseil bewaffnet 3 Seillängen ins sprichwörtliche Nirvana zu queren. Ebenso unglaublich ist es, wie sich die Kletterstellen des Quergangs wunderbar an Löchern und Tritten auflösen. Weniger unglaublich ist die Stellenweise Politur der Tour, die sich nach oben hin aber auf wunderbare Weise wieder verflüchtigt und so die Routenfindung in den letzten beiden Seillängen gar nicht so einfach gestaltet. Aber mit etwas Gespür läßt sich auch das lösen, zumal sich die Kletterschwierigkeiten in Grenzen halten ;-).

Tipps und Infos

  • In der Nebensaison empfiehlt es sich, besser direkt am Sellajoch zu parken, als am üblichen Ciavazes-Parkplatz. Warum (und einige weitere Bilder) findet ihr hier ;-).
  • Ein Topo zur „Roberta 83“ gibt’s hier.
  • Info und Topo zur „Micheluzzi“ gibt’s hier.

Zeit

  • Auto-Einstieg: ~ 0:30 h
  • Kletterzeit: ~ 5:00 h
  • Ausstieg-Auto: ~ 1:00 h

Material

  • für den unteren Teil der „Roberta 83“ 10 Expressen
  • für den oberen Teil der „Micheluzzi“ 4 Stk. BD Cams #0.4 – #1

Fazit

Unten schöne, plattige Sportkletterroute. Oben – nach den berühmten Quergangslängen – verschwenderisch griffiger Klassiker in bestem Fels.

*****