bike, hike, climb, hike, pump and bike

bike: Bereits nach 20 Minuten Gestrampel durchs Halltal und den ersten 30% Steigung fiel das Thema von Didi und mir wohl unweigerlich auf jenes, das alte Alpinkletterer im Moment wohl am meisten beschäftigt: Verdammt, ich brauch ein e-bike. Schier endlos scheinende 1 ½ Stunden später, kurz vorm Lafatscher-Joch, verebbte die Diskussion schließlich…

hike: Als wir uns nach dem Spaziergang aufs Joch, den Abstieg Richtung Halleranger und den anschließenden Wiederaufstieg durch die Rinne vor der Verschneidung endlich am Einstieg der Lafatscher-Verschneidung wieder fanden, wurden wir das Gefühl nicht los, bereits eine halbe Karwendel-Durchquerung hinter uns zu haben.

climb: Sei‘s drum, endlich war‘s zum Klettern. Bei den ersten vier gemütlichen Seillängen konnten wir im Schatten der mächtigen Verschneidung etwas ausdampfen, bevor es in den letzten drei Seillängen in der Verschneidung dann doch etwas zur Sache ging. Nie wirklich schwer, aber etwas unheimlich präsentierte sich die mächtige Rissverschneidung. Nach der Schrofenquerung ging es schließlich in zwei weiteren, etwas brüchigen, aber gut zu kletternden Seillängen zum Ausstieg. Geschafft!

hike: Mit Nichten, denn beim Abstieg heißt es noch, den richtigen Weg zu finden: Zuerst steigt man leicht bergauf – ca. 50 bis 100 Höhenmeter – bevor man weglos einigen Steinmännern folgend, auf abschüssigem Gras-Schroffen-Schottergelände die Schottereise erreicht.

pump: Wehe dem, der kein Flickzeug dabei! Zuerst noch darüber witzelnd „was wäre wenn…“ hatte Didi doch tatsächlich einen Patschen und ich zum Glück einen Reserveschlauch und Pumpe mitdabei.

bike: Nach gewechseldem Schlauch und wohlverdientem Bierchen auf St. Magdalena gings schließlich in wenigen Minuten zum Auto…

Tipps und Infos

  • Wer von Absam über das Halltal startet, sollte dies unbedingt mit dem MTB – bzw. noch besser: mit dem e-MTB – tun.
  • Nach dem Lafatscher- Joch steigt man bis knapp oberhalb der Latschen ab und folgt dem roten Pfeil nach links zum Einstieg.
  • Mir ist keine Tour bekannt bei der Einstieg und Route leichter zu finden sind, als bei der Lafatscher-Verschneidung. Umso erstaunlicher ist es, dass keines der üblichen Topos (panico, bergsteigen.com) stimmt. Am besten passt jenes von Klaus Berghold.
  • Reserveschlauch und Pumpe nicht vergessen 🙂

Zeit

  • Auto-Einstieg: ~ 3:00 h (ca. 1:30 h mit dem bike, ca. 20 min. mit dem e-bike ;-))
  • Kletterzeit: ~ 4:30 h
  • Ausstieg-Auto: ~ 1:15 h (ca. 1:00 h bis zum bike)

Material

  • BD Cams #0.5 – #5 (doppelte Cams braucht man nicht, dafür – auch wenn es etwas übertrieben erscheint – leistet der #5er in der Schlüsselseillängedoch sehr angenehme Dienste 🙂 ).
  • 10 Expressen

Fazit

Alleine schon wegen der beeindruckenden Linie ist diese Pause-Tour ein „Muss“. Im Verhältnis zu „bike and hike“ kommt „climb“ allerdings etwas kurz. Wer ein landschaftlich tolles und tagesfüllendes Gesamterlebnis sucht, wird bestimmt 5 Sterne vergeben ;-).

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