Glatzköpfige Schneekuppe

Ohne Massenstart und ohne Stress starten wir abermals bei bestem Wetter Richtung Fuorcla da Sella. Nach einer kurzen Abfahrt mit Fellen gelangen wir – jetzt mit Steigeisen und Pickel bewaffnet – über die Rechte der beiden kurzen Steilstufen auf den großen Hang der zur Einsattelung vor der Schneekuppe des Piz Roseg führt. Zu unser aller Überraschung präsentiert sich diese allerdings mehr als Eiskuppe denn als Schneekuppe. So üben wir uns abermals im Fixseilverlegen, um den Piz Roseg auf seiner Glatze zu kratzen. Inzwischen ist nun auch der nordwestseitige Steilhang unterhalb der Scharte perfekt aufgefirnt, was uns durchaus berechtigte Jodler entlockt. Weniger zum Jodeln denn vielmehr zum Sumsen war dann der ca. 3-stündige und 12 Kilometer lange Fußmarsch vom Lej da Vadret hinaus nach Pontresina. Nach reichlich isotonischer Getränkezufuhr waren die schmerzenden Beine aber schnell vergessen und alle freuten sich über ein sensationelles Wochenende im Festsaal der Alpen.

Tipps und Infos

  • Am Beginn des Aufstiegs zum Piz Roseg kommt man über die rechte der beiden Rinnen (ca. 50 HM, 40°) gut hinauf.
  • Kurz vor dem Sattel wird der Hang enger und es steilt noch einmal auf ca. 40° – 45° auf.
  • Bei Blankeis ist die Schneekuppe durchaus heikel.
  • Bei der Abfahrt über den Vadretta da Sella hält man sich zuerst links. Dann quert man im unteren Drittel ganz nach rechts um den Talboden am Ende des Lej da Vadret zu erreichen.

Zeit

  • Marinelli-Hütte – Fuorcla da la Sella: ~ 1:30 h
  • Fuorcla da la Sella – Piz Roseg: ~ 2:30 h
  • Piz Roseg – Lej da Vadret: ~ 1:30 h
  • Lej da Vadret – Pontresina: ~ 3:00 h 🙁

 

Material

komplette Skihochtourenausrüstung

Fazit

Anspruchsvolle und einsame Skihochtour in atemberaubender Szenerie auf einen impossanten und für Skifahrer (Remember Heini Holzer) geschichtsträchtigen Gipfel. Bietet alle Zutaten, die man von einer rassige Skihochtour erwartet!

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