Allein auf weiter Flur

Auch dieses Jahr führt uns die „BRAGT“ – Bergrettungs-Abschluss-Gemeinschaftstour – wieder Richtung Westen. Schon seit einigen Jahren haben wir die 2-tägige Bernina-Durchquerung im XS-Format am Programm.  Jetzt sollte es endlich klappen. Zwar war „der Festsaal der Alpen“ rund um Piz Bernina und Co. heuer auch nicht von Schneemassen verwöhnt, dafür könnten das Wetter und die 10 Mann (genauer: 9 Mann und eine Frau)- starke Truppe besser nicht sein.

Nach der frühmorgendlichen Anreise geht es im Massenstart hinauf Richtung Piz Palü. Die Verhältnisse sind Top, alle Spalten gut zu und so bleibt der Strick vorerst im Rucksack. Auch den stark frequentierten  Gipfelgrat vom Ost- zum Hauptgipfel können wir auf Grund der tollen Bedingungen seilfrei begehen. Nach einem kurzen Abstieg hinunter zum Piz Spinas finden wir uns plötzlich in einsamer Stille wieder, was sich bis zur Heimfahrt nicht mehr ändern sollte. Wer hätte das gedacht? Osterferien, Traumwetter, beste Verhältnissen und keine Menschenseele auf weiter Flur. Nach einer kleinen Übungseinheit im Fixseilverlegen (damit’s bei der BRAGT niemanden runterbragt) und einer kurzen Abfahrt am Seil Richtung Passo di Sasso Rosso genießen wir nach zischender Firnabfahrt  Pasta und Vino Rosso auf der Marinelli-Hütte, die heute – bis auf 4 Ausnahmen – uns alleine gehört.

Tipps und Infos

  • Die erste Bahn auf die Diavolezza fährt um 8:00h.
  • in der Scharte beim Piz Spinas ist ein Abseilstand (Reepschnur) eingerichtet. Die 20 HM im kombinierten Gelände sind aber auch gut abzuklettern.
  • Am Passo die Sasso Rosso im Abfahrtssinn zuerst links halten, dann nach rechts queren.
  • Vor dem Passo Marinelli Occidentale geht’s ebenfalls rechts haltend zur Marinelli- Hütte
  • Achtung bei schlechter Sicht!

Zeit

  • Diavolezza – Piz Palü (Hauptgipfel): ~ 4:00 h
  • Piz Palü (Hauptgipfel) – Marinelli-Hütte: ~ 2:00 h

Material

komplette Skihochtourenausrüstung

Fazit

Landschaftlich beeindruckende Tour mit einem schönen firngrat auf den Hauptgipfel, leider aber bei guten Verhältnissen recht viel los. Dafür ab dem Piz Palü umso einsamer mit tollen, südseitigen Firnhängen hinunter zur entlegenen Marinelli-Hütte.

*****