Pflichtbewusste Mandaleit!

Da Markus und ich bereits am frühen Nachmittag unseren Pflichten als verantwortungsbewusste Familienväter nachkommen mussten und ganz abgesehen davon ab Mittag sowieso Gewitter gemeldet waren, hieß es diesmal früh aufstehen um alles rechtzeitig zu erledigen. Dass es ausgerechnet die vor Wasser triefenden Lucke- Strobl- Risse an der Bauernpredigtstuhl- Westwand sein musste – vermutlich die einzigen Risse im ganzen Koasa, die frühmorgens noch tropfnass waren – lag freilich an mir. Aber das ist eine andere Geschichte. Egal, wir haben’s probiert und siehe da: es ging, wenngleich uns (oder besser: mir) die Rutschpartie im steilen Gemäuer doch einiges abverlangte. Um ehelichen Konflikten auszuweichen, sind wir schließlich nach Ende der Schwierigkeiten nicht zum Gipfel weitergestiegen, sondern haben kurzer Hand über die Route abgeseilt. Eine weise Entscheidung! Fazit: Eine gute Stunde Anreise, eine gute Stunde Zustieg, 3 Seillängen geklettert und das gleiche wieder retour… aber es hat sich dennoch gelohnt, sind die Familienväter dann am Nachmittag doch um einiges entspannter…

Tipps und Infos:

Zustieg: Dem Wanderweg ins Ellmauer Tor möglichst weit hinauf folgen und dann hoch und flach über die große Schottereise hinüber zur Westwand queren.

Material: Die Tour ist spärlich saniert: Die Stände sind gebohrt. Mehr als 2 gebohrte Zwischensicherungen gibt es aber nicht. Alte Haken (und Holzkeile) in unterschiedlichen Qualitäten sind z.T. reichlich vorhanden, zur weiteren Absicherung ist aber ein Satz Cams #0.3 – #3 sehr von Vorteil.

Route: Nach schweren Regenfällen wohl länger nass – aus dem Dach in Wandmitte tropft es gehörig heraus. In der ersten Risslänge (2. SL) sind wir den linken Riss (im Panico-Topo mit A1 angegebene – viele alte Haken) geklettert. Hier bietet sich an (in Halbseiltchnik) die ersten 2 Bolts der benachbarten „Mutabaruka“ einzuhängen. Diese zweite Seillänge ist deutlich schwerer als die Dritte, ebenfalls mit VII- angegebene Seillänge. Sie ist recht lang (45m), die Schwierigkeiten recht anhaltend und zwingend mit VI+/VII- zu klettern.

Astieg: Nach der dritten Seillänge (es würde dann noch eine IV+ und leichtes Gelände zum Gipfel folgen) haben wir leider aus o. genanntem Zeitmangel ideal, weil überhängend, unter 2x (58m und 30m) direkt zum Einstieg abgeseilt.

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