Pause und 3:0!

In der Halbzeit gönnen sich die beiden Österreicher übrigens in der höchstgelegenen Fanmeile Italiens, der Kücher der Pradidali- Hütte, vor tobender Menge (immerhin haben sich 4 italienische Pärchen heute hierher verirrt) das Spiel gegen Deutschland. Und hier, im echten Leben, läuft es für die Italiener bedeutend besser! Das Ergebnis ist bekannt! Der Hüttenwirt spendiert eine Runde Schnaps und alle sind glücklich. Schließlich haben wir ja großen Wert darauf gelegt und gleich zu Beginn der Partie zu verstehen gegeben, dass wir erstens Kletterer und zweitens keine Deutschen sind!

Anpfiff zu Hälfte 2! Jetzt kommt’s dick! Die Italiener stellen D+G etwas vom Feinsten entgegnen,  das sie zu bieten haben. Lang, steil, ausgesetzt, klassisch: die beeindruckende Südwand der Cima Canali mit ihrem markanten Riß! Immerhin erstbegangen von einem Landsmann: Hermann Buhl, 1950. Und nur weil der Hermann damals den Italienern auf gut Deutsch „ein Goggerl g’schoben hat“, heißt das noch lange nicht, dass die Österreich ihnen erneut eine empfindliche Niederlage zufügen können. Das Spiel der Österreicher: zwar konzentriert, aber nicht mehr so rund wie vor der Pause, etwas ängstlich, nicht mehr so offensiv. Vielleicht sind sie müde von den gestrigen 2000 Höhenmeter oder den bereits zurückgelegten 1100 Klettermetern? Wollen sie das 2:0 halten? Nicht hier, nicht in der Buhl! Das war knapp: „nur“ VI-, aber eben in den Dolomiten, ist die Schlüssellänge, dann eine senkrechte 5er- Länge nach der Andren. Der Anschlusstreffer hängt in der Luft, aber er fällt nicht! Nach oben hin erholen sich die Österreicher vom italienischen Sturmlauf und aus einem Konter fällt schließlich nach 5:30h das vorentscheidende 3:0!